Samstag, 8. März 2025

 

Sexuelle Befreiung der Frau

"Alles im Leben dreht sich um Sex, nur nicht der Sex. Der dreht sich um Macht.“

Dieser Spruch wird gerne Oscar wilde nachgesagt. Es gibt aber keinen Beweis dafür.

Nichts desto trotz, bei uns fand die „sexuelle Befreiung der Frau“ in den 70ern statt. Es gab die Pille, noch keine sexuell übertragbaren Erkrankungen, gegen die man kein Mittel gehabt hätte. Also konnte es los gehen. Zumindest für viele.

Die Frauen waren frei und die Männer haben ihnen gezeigt wofür sie frei waren!

Es war die Zeit, wo selbst aufgeklärte Mütter gemeint haben, wenn die junge Tochter einen deutlich älteren Liebhaber hatte: „Na, da lernt sie es wenigstens richtig!“ Es waren die Mütter, die ihrem Mann zuliebe auch mal auf Partnertausch und Gruppensex mit Freunden einginge. Das war schon in den 50-60ern so. Es waren eher keine katholischen Haushalte. Oder doch? Ich kannte die nicht, die sozialistischen schon.

Es war die Zeit, in der junge Mädchen, Frauen zu Freiwild wurden. Schließlich hält der Staatsanwalt ab 14 nicht mehr die Hand drauf. Soll die sich nicht so anstellen, die Zicke. Die will das ja. Und wenn nicht, dann wird sie es dann auch mal wollen.

Besonders gefährlich waren Gemeinschaften wie Sport-, Musik-, Religions-, Kunst- Kulturvereine. Kann je nach persönlichen Erfahrung ergänzt werden. Spezialisten war die Väter der besten Freundin und sonstige Verwandtschaften wie Schwager, der nicht blutsverwandte Onkel usw.

Es hat lange gebraucht, bis diese Frauen sich auf sich selbst besonnen haben und herausfanden, was sie sexuell wollen. Da waren sie dann schon mal 40.

Bis dahin gab es den Krieg der Frauen, die Hausfrau und Mutter sein wollten und jenen, die dieses Klischee verabscheut haben. Die wollten Kariere machen. Kamen aber selten bis ganz nach oben, weil sie Frauen waren bzw. auch mal mit dem falschen Mann ins Bett gingen.

Der Aids-Schock hat das ganze dann auch stark eingeschränkt. Die Generation der in den 70ern aktiven war es nicht gewöhnt Kondome zu benutzen. Die haben in ihrem Schock dann auch mal gerne eine Zeitlang darauf verzichtet.

Heute sind viele irritiert, wie prüde die aktuelle junge Generation ist, denen es wichtig ist, was sie sich ins Gesicht schmieren um schön und attraktiv zu sein. Mich irritiert am meisten, dass diese Generation wieder für irgendjemanden hübsch sein wollen, gefallen wolle, als ob es darauf ankäme!

Das Einzige, auf das es ankommt, ist die eigen Lust und das Wissen darum. Das Allerwichtigste, kommunizieren können, was man wie möchte. Wenn man dazu auch noch den passenden Partner, die Partnerin findet, was kann es schöneres geben?

Freitag, 27. Dezember 2024

 

Die Hexe

Text: Helene Huss-Trethan


Es war einmal ein junges Mädchen. Sie war die Tochter eines armen Bauern. Bereits als kleines Kind musste es auf den Feldern arbeiten. Von Geburt an hatte es einen krummen Rücken. Aber das störte bei der Arbeit nicht, da musste sie sowieso immer gebückt den Boden bearbeiten.

Sie war auch nicht schön. Nase war zu lang, sie schielte, Haare dünn und struppig. Die Finger und Zehen wurden immer länger, das Kinn wurde spitz und lang.

Nur die Tiere waren ihre Freunde. Ein Rabe war ihr ständiger Begleiter.

Der Bauer wusste, dass er eine kluge und geschickte Tochter hatte. Sie konnte auch sehr gut kochen und backen. Sie musste das schon sehr früh lernen, da ihre Mutter bei der Geburt ihres kleinen Bruders starb. Der Bauer verdiente sich immer ein Zubrot mit den Lebkuchen, die das Mädchen buk.

Aber das Schulgeld konnte er sich nicht leisten und ihr einen Mann zu suchen, der ihren Verstand und Fertigkeiten zu schätzen wusste, war sinnlos. Ihr Äußeres hätte alle Bewerber abgestoßen.

 

Als das Mädchen älter wurde kamen die jungen Männer betrunken von der Kirchweih und vielen von hinten über sie her, schoben ihre Röcke hoch und vergewaltigten sie. Dann verlachten sie das weinende Mädchen und schlugen sie.

 

Der Bauer konnte seine Tochter nicht mehr schützen. Aber er hatte ein kleines Stück Wald. In dem baute er ein kleines Häuschen für seine Tochter in dem sie unbehelligt wohnen konnte.

 

Das Mädchen wurde zur Frau. Sie lernte die Früchte des Waldes schätzen und wurde mit ihrem Wissen über Kräuter und Pilze zu einer gefragten Heilerin. So manches junges Fräulein kam auch um sich von ihr einen Liebestrank brauen zu lassen und die Frauen besuchten sie um Kräuter gegen den unerfüllten Kinderwunsch zu bekommen, aber auch um ein unerwünschtes Kindlein nicht bekomme zu müssen. Alle, die sie kannten wussten sie zu schätzen und gaben das Wissen, wo sie zu finden war, nur an die weiter, die auch Hilfe brauchten. Es gab viele Gerüchte um die Frau im Wald, auch dass sie kleine Kinder fresse, aber das war natürlich Unsinn. Sie war für alle nur die Hexe.

 

Eines Tages verirrten sich zwei kleine Kinder im Wald. Es waren Hänsel und Gretel, die Kinder eines Holzfäller Ehepaares, das ihre Kinder nicht mehr wollte. Die Hexe hatte die Kleinen längst gehört beim Kräutersammeln. Sie war sicher, dass die beiden ihr kleines Häuschen finden würden. Dort würden die beiden genug zum Essen finden bis sie zurück kam um ihnen zu helfen. Schließlich hatte sie gerade Lebkuchen gebacken und zum Trockenen überall aufgelegt.

Als sie nach Hause kam, fand sie die Kinder schon schlafend vor dem noch warmen Backofen vor. Nun, für einige Zeit konnten die beiden schon bleiben. Die Hexe konnte etwas Gesellschaft und Hilfe brauchen. Behutsam deckte sie die Geschwister zu.

 

Am nächsten Tag wachten die Kleinen auf. Gretel machte sich gleich daran das Feuer im Ofen wieder an zu machen. Hänsel lief raus aus dem Häuschen und stürzte sich gleich auf den Lebkuchen um sich weiter voll zu stopfen. Die Hexe kam gerade mit frischem Wasser vom nahegelegenen Bach. Hänsel schrie auf, als er sie sah. Kreischend stürzte er ins Häuschen und versuchte die Schwester heraus zu zerren. Das Mädchen sah die Hexe, nickte ihr zu und versuchte ihren kleinen Bruder zu beruhigen. Der aber stürzte sich auf die Hexe und schlug auf sie ein. Natürlich war die Hexe stärker, aber es machte sie traurig, dass sie Hänsel in den Stall sperren musste, weil er immer weiter auf sie einschlug.

 

Mit Gretel machte sie Frühstück für die Kinder. Sie saß mit dem kleinen Mädchen am Tisch und hörte sich ihre Geschichte an. Sie hörten Hänsel weiter brüllen im Stall. Gretel brauchte dem Bruder das Essen und so bleib es die nächsten Tage.

Gretel lernt von der Hexe wie man mit Kräutern umgeht, lernte die Kraft der Pilze kennen und wurde eine Meisterin des Backofens. Immer wieder brachte sie ihrem Bruder das Essen. Natürlich verstand er bald, dass er mit Gebrüll nicht weiter kam. Jedes Mal wenn seine Schwester kam, redet er auf sie ein, dass sie die Hexe doch nicht mehr bräuchten, dass sie doch ganz gut alleine zu Recht kämen, dass die Hexe gefährlich sei, dass sie wohl etwas gegen Männer hätte und ihn, den Hänsel wohl eines Tages fressen würde.

Lange Zeit lachte die Schwester über das Geschwätz des Bruders, aber sie hörte es immer wieder und immer wieder. Eines Tage ließ sie ihren Bruder frei, sobald die Hexe weg war. Sie saßen gemeinsam in der Hütte. Der Bruder überlegte, wie sie wohl die Hexe los werden könnten. Sie vertreiben ging wohl nicht. Niemand kannte den Wald so genau wie die Hexe. Sie irgendwie zu töten und zu verscharren war zu gefährlich. Ihre Tiere würden sie wieder aus der Erde holen. Es musst eine Möglichkeit geben, wie man sie einfach verschwinden lassen könnten.

 

Die Hexe war müde. Der krumme Rücken schmerzte sehr. Die Aussicht auf das warme Bett und Gretels Fürsorge ließ sie rascheren Schrittes zu ihrem Häuschen kommen. Verwundert sah sie, dass Hänsel nicht im Stall war. Langsam betrat sie die Stube. Die Tür des Backofens schwang auf und mit einem kräftigen Stoß schoben sie die Geschwister hinein.

 

Tagelang versteckten sich die Kinder weiter in dem Häuschen. Aber Hänsel wurde es bald zu langweilig. Er naschte an den getrockneten Pilzen, wurde davon ganz schwindelig und torkelt verwirrt wieder ins Dorf. Dort erzählt er wirre Geschichten und tanzte nackt in der Kirche. Er wurde von allen verlacht und schließlich in den Narrenturm gesteckt.

Gretel blieb im Häuschen und machte einfach die Arbeit der Hexe weiter. Nur der Rabe der Hexe flog weg von ihr und kam nie wieder.

© Helene Huss-Trethan

 

Warum es den Quaxi in der Mini-ZiB seit 1998 nicht mehr gibt.

Text: Helene Huss-Trethan

"Ah! Konserve!", klappert der Storch am Fenstersims des ORF. Neugierig lugt er durch das offene Fenster in die Wetter-Abteilung der Mini-ZiB. Vorsichtig hüpft er rein. Quaxi ist gerade auf dem Weg nach oben auf seiner Wetterleiter im Glas. Das Glas ist seit Jahren seine Heimat.

Der Storch stupst das Glas an.

"Was machst du denn da im Glas?"

"Raufklettern. Siehst du doch!"

"Und?", klappert der Storch weiter.

"Immer wenn ich zu viele Maden und Fliegen gefuttert habe, die mir die Menschen geben, habe ich starke Blähungen und dann muss ich furzen. Das stinkt so sehr, dass ich dann raus klettere. War's das? Wer bist du überhaupt? Was machst du da? So etwas wie dich hab ich hier noch nie gesehen!"

"Ach, ich bin einfach nur ein Storch. Die Menschen glauben, dass ich ihnen die Babys bringe."

"Jaja, das kenne ich. Die sind blöd. Von mir glauben sie, dass ich das Wetter vorhersehen kann. Alles Quatsch! Und was treibst du so den ganzen Tag?" Quaxi ist froh endlich mal jemand unmenschlichen zum Quatschen gefunden zu haben.

"Och, ich bin gerade dabei Futter für meine Familie zu suchen."

"Toll! Du hast Familie? Sehen die auch so aus wie du?"

"Ja natürlich! Hast du keine?"

"Aber geh! Wo denkst du hin! Ich sitze hier seit Jahren in dem Glas und trampele auf der schon morschen Leiter rauf und runter. Meine Hüften tun schon so weh, dass ich nicht mal mehr springen kann. Meine Zunge schnalzt auch nicht mehr so wie früher raus zum Fliegen fangen. Aber die Menschen füttern mich sowieso. Demnächst werden sie mir die Fliegen noch pürieren und mit der Pipette füttern! Ich hab sie darüber sprechen gehört. Wie demütigend!"

Der Storch betrachtet ihn mitleidig. "Andere Frösche hast du nie kennen gelernt? Hattest du nie ein Weibchen und Kinder?"

"Ach weißt du, das mit den Weibchen hatte ich nie so wirklich. Ich halte das Getue für überschätzt. Aber einen Freund hätte ich schon ganz gerne gehabt. Aber gegönnt war es mir nie." Trauer erfüllt das Froschglas.

"Also ich schätze meine Familie doch sehr. Es ist immer wieder schön zu sehen wie die Kleinen aufwachsen und meine Frau ist ja auch ganz in Ordnung. Wir sind schon viele Jahre zusammen!"

Quaxi seufzt tief. "Naja, ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern, als ich und meine Geschwister noch Schwänze hatten wie die Fische. Das war schon lustig! Wir hatten Wetten laufen, wer als erster wie ein Frosch springen kann. Bei den ersten war ich nicht, aber bei den letzen auch nicht. Gutes Mittelfeld eben."

"Und was wünscht du dir noch vom Leben?"

"Tja, einmal noch raus hier über die Wiesen und Tümpel zu anderen Fröschen… das wär' schon schön!"

"Na dann! Dann freut es mich, dich zu meiner Familie einladen zu dürfen.", klappert der Storch und steckt seinen langen Schnabel in das Quaxi-Glas.

Helene Trethan, Wien: 2.1.2010

 

HERBSTMONOLOG 

Ext: Helene Huss-Trethan

So, Franzl, jetztn san olle Blatln weg. I hoi no es Wossa fia de Bleamaln.

Jo, waun de Dahlien blian, daun herbstlst scho. Oba i hobs jo scho vuaher aun der Birken gmerkt, do hinten bei der Nochbarn. Da Wind draht se um de Zeit und daun kummt ois do umma.

Mia foit des Bucken scho so schwah.

Wos Neichs muass ich da dazöhn! Stö da vua, de oide Andraschko ist gstorbn, wast äh, de vo da Ansastiang. De woa net laung im Aoitasheim. No, wer wü den durt scho bleibn.

Schod is um sie! Seid ihr Mau gsturm is, woars a ganz a Aundara, so a Lewentige, immer auf der Tuar.

Was'd äh, da oide Andraschko, der woa jo so a Widerling. Der hod alle Frauen oweputz. Dabei wor a jo hinter jeden Weibakittl her. I tät mi jo ned wundern, waun do ned wos mit seiner Tochta… oba wos red i do! Owa ma heat hoit heit so vü vo soichane Sochn. Die Inge is jo a so spindeldier! Woa s scho seids a glans Madl woa. Ob des gsund ist? I was ned. De Enkelin hob ich a beim Begräbnis gseng. De schaut a ned guat aus. Oba die Mädln heit miassn jo umbeingt dünn sei. Za wos des guat sei soi?

Do haum mia zwa scho a feste Gaude ghobt mit meine… no, wast scho wos! Gö, Franz?!

I glaub, s nächste Frühjoa kauf i an Deckl. Daun muas i nur a bissal mitn Besal wegkehr. Wos sogst?

Nau, übaleg das hoit amoi. Zeit host jo äh.

I glaub hoit, es ist a klasse Idee. Unsare Kinder san zwoa boid in Penison, oba i glaub ned, dass se de ums Grob kümmern, scho goa ned solang i no leb. Und unsare Schwiegakinder und Enkln, nau, red ma ned davo. I mog mi heid ned aufregn.

Grod da klane Marco kummt mi jede Wochn bsuachn. Do kaun a amoi a Zeid allanich aun mein Computer sei. Bei eam daham, do stessn eam jo de Gressan imme weg.

Is recht liab word der Bua. Hob erm herzli gern, a waun a ned unser richitga Enkl is. Owa wos dazö i da. Des kennst jo äh scho. Schod, dass'd denn Buam nimma kennt host. Häst eam a gern g'hobt!

Scho wieda voin de Blattln do umma. Muas mi wieda buckn. Jessasmaria, tuat mia mei Kreuz weh!

So, de Bluman san jetztn a eigwassert. Schen sans! De leichten so sche orange. Du host orange jo nie so recht meng. Oba mia gfoits! Do denk i aun de 70er. Do wor a zeitlaung ollas orange. Kannst di no erinnern? Oba jo, de Gaby hot unsan klan Franzl im 74er Joa a orangas Strampegwandl auzong und du host wieda dunnart: " Unsan Enkel ziagst du ka so a bochans Gwandl au! A Bua gheart in blau!" Oba, du host di jo nie mid unsara Schwigatochter vastaundn. I häd den Klaan scho gern äftas gseng, solaung a no glebt hod.

Jetztn wahts a no Blatln von hinichen Kastanienbam umma. Der is scho laung hi. De, wia hast des? De Miniermottn hod eam darwischt. Oba do kimmat si afoch niemand drum. De Goadna mochn a nua mea wos fia an Schmattes und da Stoot gibt jo ka Göd mea via de Totn hea. Des Göd brauchn de Lewentigen, is scho kloa, oba so a Wengal kenntn s scho… Wos sei muas, muas sei!

Gö, Franzl!

So, de Blattln san weg. Soiche Leis oda wos des san, de fön ma do grod no!

I glaub, i schau do no umme zum Stahmetz, do, wo i den Grobstah gkauft hob. Do is zwoa jetzt da Junge drauf aufn Gschäft, oba der schaut dem Oidn so gleich! Do muas i schon gnau schaun. Jo, meine Augn, de woin hoit a nimma so. Irgendwia bin i scho ziemlich scheppaad. Häst ka große Freid mea mit mia.

Jetztn faungts a no au zum Renga. Werd i hot nächste Wochn zum Stahmetz geh. Nau, oba so oag is a wieda ned.

Kannst di no erinnan wia ma uns zaumdruckt haum untan Rengschirm? I hob jo den gaunz Klanan kauft, oba des hob i da nie gsogt. So hob i mi imma gfreid wauns grengt hod. Du host mi daun imma ganz fest zuwepockt und Daham host gsogt: "Geh Pepperl, geh ma in de Hasse Bodewaunna!" Und do haumma uns wieda zamdruckt, du aum Stepsl, owa ned laung. Dir is do imma au Gaude eigfoin!

Jo, mia haums scho sche ghaubt… wauns grengt hod.

Wast, des föht ma imma no. Waun so wos is, daun kummt ma s Friaha immo in d He. Owa, s get scho wieda. Moch da kanne Suagn, Franzl. I pock des scho.

Hot a scho aufgheat zan Renga. Geh i do no umme zun Stahmetz. I mog nächsten Herbst nimma de vün Blattln wegramma. Is ma scho zvü.

So Franzl, hetztn zind i da no a Kerzl au. Nau, da Wind is heit oag! Geht aus bevoa is einistön kau… so, jetztn geht’s. Jetzt host wieda auf drei Tog a Liacht. I kum daun sowieso wieda und bring da a Neichs und daun red ma noamoi üban Grobdeckl. Daun dazöh i da wos a kost. Und daun schau ma amoi wia ma des hikriang.

Pfiat di God, Franzl!



 

Herbstlaub

Text: Helene Huss-Trethan



"Naja, musst du dir halt doch einmal so ein Haarteil machen lassen!"

"Nein, Mama. Meine Haare sind die letzten 20 Jahre schon so, haben sich nicht verändert, sind nicht weniger geworden und wenn ich damals keines gebraucht habe, brauche ich das heute auch nicht!"

"Ja, aber…"

"Kein aber. Schluss! Übrigens, warst du jetzt endlich bei deinem Hörgerätefachmann und hast dir deine beiden neu einstellen lassen? Am Telefon erkennst du mich nicht einmal mehr!"

"Du peckst immer auf mir herum! Ich muss in meinem Alter einfach nicht mehr alles hören!"

"Von wem ich das wohl habe, Mama! Und jetzt zieh dich fertig an, damit wir noch rechtzeitig auf die Bank kommen. Dann fahr ich wieder nach Hause und du hast wieder deine heilige Ruhe von mir."

 

Magda ist klar, dass die Mutter ihre Haare schon lange nicht mehr so genau sehen kann um die Situation realistisch einschätzen zu können. Den grauen Star hat sie mittels Operation ja noch erfolgreich bekämpft, aber der Grüne gibt ihr jetzt den Rest. Sie sieht kaum noch, sie hört schon fast nichts mehr. Aber die Haare der Tochter sind seit 20 Jahren ein Thema mit dem sie sie unter Garantie erfolgreich auf die Palme bringen kann. Damals wurde Magdas Haar kurze Zeit am Oberkopf ohne medizinisch erklärbaren Grund um ca. die Hälfte weniger und wuchs nicht mehr nach.

Es ist ein Machtspiel der Mutter, das sie Zeit ihres langen Lebens erfolgreich spielt. Und die Tochter schlägt mittlerweile zurück. Unbarmherzig. Seit 52 Jahren ist die Mutter der Tochter eine ausgezeichnete Lehrmeisterin zum Thema: Nahestehende Menschen effizient fertig machen.

Magda hasst sich dafür. Am meisten dafür, dass sie die Provokation annimmt und zurück schlägt. Denn, damit hat die Mutter gewonnen. Magda hat verloren. Und die Mutter weiß das.

 

Am Zugfenster zieht der Wagram vorbei. Die Hügelkette mit ihrer Weinkultur vor Wien begleitet Magda schon seit ihrer Kindheit. Es war der mit freudiger Erwartung verbundene Weg: "Gleich sind wir bei der Großmutter!" Damals war es der wunderschöne alte Franz-Josefs-Bahnhof in Wien, von dem aus es los ging. Heute ist das ein schreckliches Glasmonster in dem es gerade noch einen heute nahezu bedeutungslosen Bahnhof gibt, finster und dreckig. Auf der Rückfahrt trösteten sie die vielen brennenden Kerzen auf den Friedhöfen. Sie war immer der Meinung, dass diese nur für sie brannten, weil sie so traurig war.

Und jetzt? Eigentlich sollte es umgekehrt sein und die Heimfahrt nach Wien Erleichterung bringen, weil wieder einmal alles überstanden war. War auch oft so in den letzten Jahren. Nur, manchmal erwischt es sie doch noch.

In der altmodischen Geldkassette der Mutter liegt immer noch ihr abgeschnittener Haarzopf. Als Mädchen musste sie die Haare lang tragen. Die Mutter hat immer wieder vergeblich versucht durch bürsten das struppige, dünne und glanzlose Haar der Tochter seidenweich und schön zu machen. Aber mehr als die Kleine schmerzhaft damit zu misshandeln kam dabei nicht heraus. Der erste Schultag war für Magda nicht nur die reine Wonne weil sie endlich täglich für ein paar Stunden weg kam von der Mutter, sondern es wurden davor auch ihre Haare abgeschnitten. "Damit die Buben sie nicht mit dem Zopf an die Sessellehne anbinden können.", so die Begründung der Mutter. Niemand hätte es je geschafft das tatsächlich zu tun. Dazu war nicht nur der Zopf viel zu kurz und zu dünn, sondern Magda viel zu schnell und wild um sich so etwas bieten zu lassen. "Wird wohl eher so gewesen sein, dass sie sich nicht für ihr Versagen aus mir ein liebes, braves Mädchen zu machen, nicht schon wegen meiner Haare schämen musste.", seufzt Magda in sich hinein.

"Nächster Aufenthalt: Absdorf-Hippersdorf. Für die Weiterfahrt nach Wien steigen sie bitte hier um. Der Anschlusszug fährt in 5 Minuten von Gleis 4 ab."

Magda folgt der Anweisung. Das Umsteigen hat ihre dunklen Gedanken nur kurz unterbrochen. Eher haben sie dadurch neuen Schwung bekommen. An einem schlechten Tagen wie heute mischen sich auch gleich die nicht ganz so alten widerwärtigen Erlebnisse mit der Schwiegermutter unter ihre Erinnerungen.

Gerade jetzt wieder kommt es ganz übel hoch: die erste und einzige Einkaufstour mit ihr in der SCS.

 

Die beiden Frauen schlendern gut gelaunt in ein Wäschegeschäft hinein. Magda ist auf der Jagd nach ihren Alltags-Lieblingsslips. Seit sie sich selbst Unterwäsche kauft, ist es meistens praktische aber zarte in sehr guter Qualität und immer mit Spitze dran. Irgendwo in einem Kleiderschrank hat sie noch eine Unterhose der Jugendzeit vergraben, eine in rosa zum Auskochen in Rippstrick mit langem Beinansatz. In großen Teilen Österreichs wurden solche Monsterhosen Pumpanella genannt. Nach der vorgesehen Verwendung wurden sie dann auch gerne von Hausfrauen zu Lappen geschnitten und zum Fensterputzen verwendet. Nun, so ein Prachtstück teilt einen Plastiksack noch mit einer Menstruationshose aus den frühen 70-ern mit Plastikeinsatz im Schritt und der Möglichkeit die damaligen Binden, es war nur verdichtete Watte, ca. 2 Zentimeter stark, in ein Baumwoll-Netz gepackt, mit Sicherheitsnadeln an der Hose festzumachen. Es hatte auch noch dicke Gummizüge an den Beinen um abzudichten. Ergänzend dazu trug Frau die Kombinäsch, eine Art längeres Unterhemd in Chameuse, oft in den kräftigen Farben der 60-70-Jahre.

 

In diesem Wäschegeschäft hat Magda schon oft Beute nach ihren Lieblingsslips gemacht, sowohl in weiß als auch in schwarz.

"Was suchst du denn da?"

"Die halbhohen Sloggys mit dem kleinen, dreieckigen Spitzen-Einsatz am Beinrand."

"Da, nimm doch die! 5 Stück zum Preis von 3. Die kannst du auch auskochen!"

"Nein. Die mag ich nicht, die haben keine Spitze drin. Ich trage nur Slips mit Spitzeneinsatz."

"Wozu brauchst ausgerechnet DU denn Spitze in den Unterhosen?"

Ansatzlos, ohne Vorzeichen, schleudert Mizzi der Schwiegertochter die Beleidigung mit der vollen dazu gehörigen Häme im Gesicht festgeschrieben, entgegen.

Die Verkäuferin, die sich den beiden Frauen bereits genähert hatte, holt hörbar Luft. Magda ringt um Fassung. Sie versucht eine eherne Maske aufzusetzen, was ihr auch bald gelingt, hält aber den Kopf noch sicherheitshalber gesenkt über der Wäschewühlbox. "Ich habe das jetzt nicht gehört! Ich ignoriere das jetzt einfach!", denkt sie. Dass das nicht so ist, spürt sie in jeder Faser ihres Körpers.

"Einzeln, zum normalen Preis haben wie die schon, gnädige Frau. Schauen Sie doch einfach nächsten Monat wieder vorbei. Ich glaube, da haben wir die, die sie immer bei uns kaufen, im Angebot.", strahlt der rettende Engel in Gestalter der Verkäuferin Magda an. "Darf ich ihnen vielleicht andere Slips mit Spitze zeigen, ganz ähnlich von einer anderen Firma?"

"Danke. Nein. Ich komme sowieso wieder vorbei. Dann habe ich auch sicher wieder mehr Lust zum Herumstöbern."

 

Selbst jetzt noch, Jahre später, treibt es Magda Tränen ohnmächtigen Wut in die Augen. Heute weiß sie, was sie dem Schwiegermonster damals hätte sagen müssen. Aber selbst wenn sie es damals parat gehabt hätte, hätte sie es nicht getan. Es ist die Mutter ihres Mannes. In seiner Familie darf Mama alles. Niemand hat je daran gedacht, oder besser es gewagt, sie in ihre Schranken zu verweisen. Und Magda hatte sich eingefügt. Später hat sie gelernt sich abzugrenzen, ihre Intimsphäre zu schützen, damit es gar nicht mehr so weit kommen kann. Aber das Verhältnis zwischen den beiden Frauen hat sich damit nicht gebessert. Es ist lediglich ein erzwungener Waffenstillstand aufgrund voller Deckung. Sobald die Mauer der Deckung irgendwie brüchig wird, greift das Schwiegermonster sofort wieder an.

 

"Magda, es reicht jetzt damit!", sagt sie sich selbst halblaut und sehr resolut um die negative Gedankenspirale zu stoppen. Niemand im Zug reagiert darauf. Es sitzen sowieso nur wenige Passagiere im oberen Stock des Waggons.

Ihre Gedanken wandern wieder zu dem von ihrer Mutter so angepriesenen Haarteil. Aber jetzt kommen heitere Erinnerungen hoch. Damals, in den 50-er und 60-er Jahren gab es das im Volksmund "Fiffi" genannte Haarteil. Bei den Männern bekam es eher den Kosenamen "Peppi". Die Teilperücken wurden in der Naturhaarfarbe gemacht um die beginnende oder schon fortgeschrittene Blöße des Kopfes zu bedecken. Aber die Frauen in rasch fortschreitender Jugend, hatten selten noch ihre Naturhaarfarbe. Sie waren längst weiß oder eine Mischung aus weiß und etwas das einmal die eigene Farbe war. Haarfarben waren damals sehr teuer bzw. sogar durchaus auch gesundheitsschädlich. Also wurde der Eigenhaarfarbe mit Naturfarb-Spülungen auf die Sprünge geholfen. Es gab die Rosenholzspülung, die weiße Haare eher rosa erscheinen ließ, dann die Silberspülung die einen lila Effekt hatte und die Blauspülung mit entsprechend farbigem Ergebnis. "Wenn ich so recht überlege", murmelt sie leise in sich hinein, "waren diese Frauen die frühen Punks! Unten rum pink, lila oder blau und oben drauf dann der Fiffi in brünett, blond, braun oder schwarz! Und genau diese Frauen schüttelten entsetzt ihre farbgequälten Häupter über die Haarpracht der Punks der späten 70-er beginnenden 80-er! Von wem hatten die Kids denn das? Von ihren Großmüttern!" Magda kann ihr inneres Kichern ob der Erkenntnis des Tages nicht mehr für sich behalten. Es muss nach draußen! "Yes, that's it!" Ein älterer Herr grinst verwirrt zurück. Mit einem Nicken und direktem Lächeln bestätigt sie den Ahnungslosen.

 

"Und? Wie war es heute? Hast Schwefelstarre?" Magdas Mann kommt abends nach Hause und fragt mal vorsichtig an. Aus seiner langen, liebevoll Beziehung zu seiner Frau kennt er schon das Problem, das sie hat, wenn sie von ihrer Mutter kommt. Die Schwefelstarre ist eine Bezeichnung der beiden, wenn der Schwefelatem der beiden Drachenfrauen einen re-aktionsunfähiger Zustand der Depression hervorruft. Oft genug hat er erfolglos versucht sie da herauszuziehen. Aber jetzt hat er verstanden, dass seine Frau durch ihre Arbeit an sich selbst, z.B. mit Psychotherapie, da am ehesten alleine oder mit Hilfe der Therapeutin rauskommt. Und das tut sie mit immer mehr Erfolg. "Na ja. Es geht so. Morgen geh ich zur Kosmetikerin und dann geht es mir sicher wieder besser.", lächelt sie ihn halbherzig an. Er zieht sich zurück, wie es für beide am Besten ist. So erholt sie sich rascher und er erspart sich den Frust der erfolglosen Hilfe. Eine bewährte Praxis der beiden, die sie sich gemeinsam erarbeitet haben.

 

Eigentlich will Magda am nächsten Tag zum Kieser-Training gehen, Muskeltraining pur. Aber um selbst was zu tun ist sie noch zu kraftlos. Und sie geht auch nicht zur Kosmetikerin, spielt stattdessen sinnlose Kartenspiele, möglichst anspruchslose und lässt ihre Gedanken laufen. Es ist ein trüber Tag an dem sie immer wieder die beiden alten Drachen in ihren Gedanken terrorisieren. Tags darauf klappt es besser. "Monika, hast du einen langen Termin für mich frei? Harzen von den Zehen bis zu den Achseln? Komplett!", fragt sie ihre Kosmetikerin. "Du, das passt gut, mir hat gerade eine Kundin abgesagt. Komm nur!" Das Harzen tut tierisch weh. Aber der Effekt auf den sie gewartet hat, kommt: "Ich spüre, dass ich lebe und das in jeder Faser meiner Haut!" Magda geht es besser.

So nebenher erzählt ihr die Kosmetikerin, dass sie überlegt, sich die Brüste neu machen zu lassen. Wäre doch eine umfangreiche Operation, aber sie hat einfach keine Lust mehr, sich die Reaktion ihres Mannes anzutun, wenn sie sich genüsslich im Bett auf den Rücken legt, darauf wartet, dass er in sie eindringt, und er macht noch schnell die Augen zu bevor er das Licht abdreht, damit er nicht sieht, wie ihre Brüste einfach seitlich weghängen. Er fasst die beiden noch nicht mal mehr an, so angewidert ist er, ihrer Meinung nach.

Die intime Erzählung der längst zur Freundin gewordenen Kosmetikerin, ist unangenehm. Sie überfordert Magda. Sie fühlt sich genötigt Stellung zu nehmen. Möchte das aber nicht. Abgesehen davon tritt diese Geschichte eine Gedankenlawine in ihrem immer noch verschwefelten Kopf los. All die Männer, die Magda nur auf Grund ihrer großen Oberweite angemacht hatten. Die nicht mit ihr als Frau Sex haben wollten, sondern ihren Schwanz zwischen die "Riesen-Tutteln" stecken wollten, die Frau auf ihre Brüste reduziert erleben, sonst nichts. Leichte Übelkeit macht sich in Magda breit. Und das Bewusstsein, dass sie, genau genommen, das genau gleiche optische Problem hat wie die Freundin.

Ziemlich wortkarg verlässt Magda das Kosmetikstudio.

 

Das Mindsetting mit der Brustoperation ist platziert. Zu Hause betrachtet sie sich vor dem Spiegel. "Na, im Stehen geht das doch noch recht gut! Also, lass es gut sein, meine Liebe!" Mit diesem halbresoluten Versuch möchte sie die aufkeimende Lust an der chirurgischen Verstümmelung beenden.

"Aber auf allen Vieren, in der Doggy-Stellung? Mein Güte! Die hängen ja wie Schläuche runter! Schrecklich!" Irgendwo hat sie noch einen großen losen Spiegel. Magda legt sich auf den Rücken, hält den Spiegel hoch. Der Anblick treibt ihr Tränen in die Augen.

 

"Du, was hältst du eigentlich von meinem Busen?", die Frage aller Fragen am Abend an ihren Mann. "Wieso, ist irgendwas damit? Hast Schmerzen oder was?" – "Nein, nur, jetzt hängen sie schon sehr arg." – "Blödsinn. Wirst jetzt auf einmal noch zur Tusse?" Irgendwie ist das Gespräch nicht sehr ergiebig. Der Fernseher rettet die beiden. Die Zeit im Bild beginnt. Keiner der beiden nimmt das Thema weiter auf.

 

"Du, hast du schon jemanden, wo du dir den Busen machen möchtest? Weißt, weil ich denke daran mir meine Augenlieder etwas heben zu lassen. Macht einfach ein frischeres Gesicht und ich habe keine Ahnung wer so kosmetische Sachen macht." – "Aber klar! Die Doktor Maier hat schon viele meiner Kundinnen operiert. Die sind alle sehr zufrieden. Komm einen Sprung bei mir vorbei und ich such dir die Visitenkarte raus. Jetzt kann ich nicht. Hab gerade eine Kundin zur Fußpflege da."

 

Mit der Visitenkarte in der Hand geht Magda ins nächste Cafe. "Ordination Dr. Maier. Manuela am Apparat. Was kann ich für Sie tun?", hört sie die professionelle Begrüßung. Eigentlich will sie sofort wieder auflegen. "Die Fr. Doktor wurde mir wegen einer anstehenden Brust-Operation empfohlen und da wollte ich mich einfach mal erkundigen, wie das so geht." -" Ja gerne, Frau, wie war doch noch gleich ihr Name?" - Mein Name ist Saidler, mit ai!" -" Danke, Fr. Saidler. Bei uns läuft das so, dass wir einen ersten Informationstermin vereinbaren. Da können sie dann alles mit Fr. Doktor Maier besprechen. Für diesen Termin verrechnen wir € 200,- Wenn es zu einer Operation kommt, dann wird dieser Betrag natürlich rückvergütet. Wir haben leider die Erfahrung gemacht, dass viele Damen dann doch nicht zum vereinbarten Vorbereitungs-Termin kommen und natürlich auch nicht zur Operation. Daher unsere Vorsichtmaßnahme, weil sich die Fr. Doktor natürlich sehr viel Zeit für jede Patientin nimmt. Wenn Sie damit einverstanden sind, dann könnten wir den ersten Termin jetzt gerne vereinbaren! Ich hätte da für Sie nächste Woche am Mittwoch um 15.00 Uhr frei. Wäre das für Sie in Ordnung?" Magda schluckt erst mal. Soviel zum Thema: Fragen kostet nichts! "Ja, 15 Uhr wäre passend für mich. Das können wir fix machen.", hört sie sich zu ihrem eigenen Erstaunen sagen. Ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals rauf. "Dann freuen wir uns, sie nächste Woche um 15 Uhr kennen zu lernen." Schnell gibt Magda noch ihre persönlichen Daten bekannt und legt verwirrt auf.

 

Wieder zu Hause hängt sie sich erst mal ins Internet. Google wird befragt, was es da zum Thema Brustverkleinerung, Bruststraffung & Co zu lesen und sehen gibt. Jetzt bereut sie es, die diversen Sendungen im Fernsehen verweigert zu haben. Da hätte sie schon alle Infos. Sie liest vom T-Schnitt der von den Brustwarzen senkrecht nach unten führt und dann waagerecht an der Umschlagsfalte weiter geführt wird, mit Fettabsaugung, Hautstraffung, die Brustwarzen werden nach oben gesetzt. Aber da die Warzen dann häufig nicht gut anwachsen, werden sie auch schon mal komplett entfernt und aus der Haut eine Warze geformt und dann der Hof mit einem Tatoo optisch simuliert. Es kann durch das Durchtrennen der feinen Nerven zu einem vorübergehenden Taubheitsgefühl kommen, liest sie da.

Also Moment mal: Meine Brustwarzen kommen weg, ich kann sie nicht mehr spüren, den zarten Reiz, bis zum intensiven Gefühl, das mir die Lust in jede Pore meines Körpers treibt? Und dann soll ich womöglich auch noch einige Monate überhaupt das Gefühl in meinem Brüsten verlieren? Ist das nicht schon irgendwie sehr zombieartig? Also, ich weiß nicht? Allerdings, das Spiegelbild im Liegen! Die Brüste, die dann nicht mehr in die Achselhöhlen fallen sondern meinem wilden Hengst entgegenstrahlen. Wenn alles gut geht und die Narben schön verheilt sind, wieder "oben ohne" ins Freibad gehen! Na gut, vielleicht doch nicht oben ohne, aber mit einem hübschen, knappen Bikinioberteil. Die Komplimente hören: "Ach nein! Gnädige Frau, Sie scherzen! Sie können unmöglich schon 52 sein!" Verlockend! Und, wenn ich es mir doch noch überlege, dann zahle ich 200,- Habe schon für größere Dummheiten mehr Geld ausgegeben. Wobei, € 7.000,- für die OP, auch nicht ohne. Na, schau ma mal!

 

Magda quält sich durch eine schlaflose Nacht. Am nächsten Tag, alle Bedenken kochen sich im Gehirn auf zu mittleren Katastrophen. Gleichzeitig das Bild: knapper Bikini am Strand vom Sharm el Sheik. Allerdings, dort laufen doch auch die Russinnen mit ihren operierten Einheitsbrüsten rum. Da in der Liga mitspielen? "Ich sollte doch mal mit meinem Süßen darüber reden." Doch die Vernunft schafft es nicht bis zum Abend zu überleben.

 

Wieder eine schlaflose Nacht. "So geht das nicht!", ermahnt sich Magda selbst, packt ihr Sporttasche und ab geht’s in die Muskelbude. Noch mal so richtig die Brustmuskeln fordern, ist angesagt. Aber wozu eigentlich? Wird bei der Operation nicht auch der Brustmuskel verkürzt? Hat sie nicht so was auch gelesen? Schluss damit!

Also, erst mal ab zur Beinpresse. Und dann geht’s weiter. Magda macht ihre 10 Übungen mit sehr viel Sorgfalt und quetscht mit viel Kraft und Anstrengung auch noch die letzte Wiederholung aus ihrem Körper raus. Ab unter die Dusche. Oder doch nicht? Mit den Hängebrüsten und den nassen noch vorhandenen Haaren am Oberkopf aus der Dusche kommen und alle anderen Frauen werden sie ansehen! Nein. Geduscht wird zu Hause. Langsam beginnt sie sich anzuziehen.

 

Und plötzlich steht sie da. Die Göttin. Sie kommt aus der Dusche. Hätte Botticelli seine Venus im Alter von 70 gemalt, er hätte diese Frau als Modell genommen! Es ist der Körper einer Frau, die nicht nur gelebt hat. Nein, sie lebt immer noch mit jeder Faser. Und sie wird es weiter tun, mit Genuss und Lust. Dieser Körper wird von einer Haut umspielt die mit ihren vielen zarten Falten jede Bewegung mit einem wunderbaren, nicht hörbaren Rascheln erhöht, wie der laue Herbstwind goldenes Laub in die Luft wirbelt um die Augen des Betrachters an diesem Spiel zu erfreuen. Bei jeder Bewegung verändert sich das wunderbare Schauspiel ihrer Haut. Es ist immer anders, und immer schön. Mit geübten Bewegungen trocknet sie ihr langes weißes Haar, das sich auch schon einmal dichter war. Mit der Körperlotion bändigt sie den Herbstwind ihres Körpers. Mit jeder streichenden Bewegung wird es stiller. Der Wind lässt seine Blätter sanft zu Boden gleiten. Die Herbstsonne lässt den Körper in seinem vollen Glanz, seiner ganzen Würde erstrahlen. Auf den breiten Hüften balanciert die nicht mehr ganz so schlanke Taille den prachtvollen Oberkörper mit seinen schweren Brüsten.

Die Schenkel tragen diesen Körper mit Kraft. Und die schmalen Knöchel betonen die wundervoll gepflegten Füße deren Zehennägel kokett mit vielen verschiedenen Farben lackiert sind. Venus spürt und sieht Magdas Bewunderung. Die beiden Frauen lächeln sich zu.

 

"Frau Manuela? Ja, ich bin es, Saidler mit ai. Ich möchte meinen Termin für nächste Woche Mittwoch absagen. Ich habe es mir doch anders überlegt. Meine Brüste bleiben wie sie sind. Und natürlich können Sie mir eine Rechnung über die 200, schicken. Das zahle ich gerne!" Sofort legt Magda auf.

 

"So, und jetzt ab in den Dessous-Laden in der Praterstraße! Da hab ich doch diesen tollen schwarzen BH mit Reifen komplett aus Spitze gesehen. Da gibt es sicher auch einen hübschen Slip aus Spitze dazu der etwas weiter rauf geht um die beginnende Problemzone um den Bauch etwas kaschieren. Vielleicht doch mit String? Der Hintern sieht ja dank des konsequenten Trainings wieder recht knackig aus!", freut sich Magda. "Und damit werde ich meinen Hengst heute so richtig heiß machen. Oder doch eher mich selbst? Wie auch immer: So mache ich das jetzt und nicht anders!"



 

Eselin und Ochs

Text: Helene Huss-Trethan


9. Tewet 3761

"Nicht nur, dass wildfremde Leute in meinem Stall einziehen, sie bringen auch noch so ein Eselgetier mit! So was muss ich mir auf meine alten Tage gefallen lassen!", schmollt der alte Ochse vor sich hin.

Am Vormittag traf ein Mann mit seiner hochschwangeren, jungen Frau ein. Die Frau konnte aus Müdigkeit schon nicht mehr gehen und ritt auf einem Esel. Eben jener stellte sich als Brüskierung für den alten Ochsen heraus, der schon viele Jahre in diesem Stall untergebracht war und schon ebenso viele Jahre für seinen Bauern schwer schuften musste.

Nicht nur dass es ein Esel war, so ein minderwertiges, schwaches Tier, es war auch noch eine ESELIN! Ein aufdringliches Weib, das sich ungefragt über sein Futter hermachte und selbst noch während des Fressens vor sich hin laberte! Andauernd erzählte sie in Wortfetzen von einer lagen Reise, dass sie kaum was zum Fressen bekäme, dass sie sich ihre neue Herrschaft wohl anders vorgestellt hätte, dass sie im Wasserrad wohl noch einen angenehmeren Job gehabt hätte, dass ihr die wärmeren Temperaturen in Ägypten besser getan hätten, hier bekäme sie ja doch nur wieder Rheuma, und was, wenn sie hier wieder schwanger würde? In dieser Gegend kann man doch keine kleinen Esel-Kinder aufziehen! Und so etwas nennt sich "Gelobtes Land"! Die Hufe täten ihr hier weh, alles hier ist steinig und uneben! Gerade mal die Straßen der Römer sind etwas besser, aber auf denen rutsche sie wieder aus, hätte keinen Halt mit den Hufen auf den glatten Steinen. Außerdem wären auf den Straßen die Pferde mit den Karren meistens mehr als unhöflich zur Eselin. Nicht selten hätten sie ihr im Vorbeitraben in den Nacken gebissen oder sie gleich abgedrängt.

"Und dann auch noch die junge Frau tragen, nicht nur das Gepäck! Was für eine Zumutung! Allerdings, so von Frau zu Frau... "Sie hätte ja auch schon so einiges erlebt mit ihren Schwangerschaften und dann mit der Aufzucht der Kleinen. Man hätte es nicht leicht als alleinerziehende, schwer arbeitende Eselin!

Der alte Ochse schüttelt sich mit Grauen ob der Erinnerung an den Sprechdurchfall der unerwünschten Stallgenossin.

Endlich schläft sie und er kann jetzt auch einmal die Augen etwas zu machen. "Aber nur nicht zu lange. Wer weiß, was diese… na, ich weiß nicht, diese Aufdringlichkeit in Tierform noch so alles einfällt!"


10. Tewet 3761

Der alte Ochse wacht auf. Eigentlich ist es immer noch relativ dunkel, wenn er aufwacht. In seinem Alter braucht er nicht mehr so viel Schlaf. Aber heute ist es taghell. Dass er so lange geschlafen hätte? Nein. Lichtgestalten schwirren durch den Stall. Wesen, die er noch nie gesehen hat. Er schreckt auf, brüllt. Sofort kommt eine Lichtgestalt zu ihm, streichelt ihn sanft, beruhigt ihn. Er wird liebevoll mit Stroh abgerieben. Frisches Wasser ist auch schon da und duftendes Gras. "Na, das ist ja einmal ein Service!", grummelt der Alte versöhnlich vor sich hin. Die Eselin ist auch schon herausgeputzt, und, das wichtigste, sie schweigt! Erstaunt sieht er sich um. Die Lichtwesen richten der jungen Frau gerade einen bequemen Platz her. Sie legen das Stroh mit weichen, weißen Tüchern aus, fächeln ihr frische Luft zu, streichen ihr den Schweiß mit weichen, feuchten Tüchern von der Stirn. Die junge Frau liegt bereits in den Wehen. Aufgeregt geht der Gatte vor dem offenen Stall auf und ab. "Es ist ihr Erstes!" flüstert die Eselin. Der alte Ochse ist erstaunt, welch zarte Stimme die Eselin plötzlich hat. Nicht mehr das keifende, schrille Gezeter vom Vorabend.

"Beim Ersten dauert es immer länger!", kommentiert sie wissend. Die Eselin richtet es sich noch etwas bequemer ein. Verflogen ist der Stress der letzen Tage und selbst den alten Ochsen findet sie mittlerweile sympathisch.

Genießerisch knabbert sie an dem würzigen Gras, schließt die Augen und erinnert sich an ihr erstes Kind. Der junge Bauer bei dem sie damals war, ihre Mutter hatte schon bei seinem Vater gearbeitet, hatte sie ausgerechnet mit einem Pferde-Hengst zusammengebracht! Der war unglaublich groß und auch sonst… Ollala! Es war fast zu viel für die damals noch eher zarte Eselin. Aber in der Erinnerung, da ist das schon noch aufregend! Und eines Tages war ihr Fohlen dann da. Es war fast weiß. Der Bauer war begeistert von dem kleinen Maulesel. Damals gab er der Eselin auch noch freie Zeit nach der Geburt. Aber dann kamen schlechte Jahre. Die Nilüberschwemmungen blieben mehrmals hintereinander aus. Sie musste auch gleich nach den folgenden Geburten arbeiten und die Fohlen wurden ihr auch bald weggenommen um verkauft zu werden. Ja, das waren schlimme Zeiten. Dann musste der Bauer die Eselin sogar verkaufen. Sie wurde an ein Dorf verkauft, wo sie immer im Kreis gehen musste um das Wasserschöpfrad in Bewegung zu halten. Wenn eine Kollegin ausfiel, musste sie sogar zwei Schichten gehen. Oft genug schlief sie während des Gehens ein und wurde durch heftige Stockschläge wieder aufgeweckt. Ja, das waren schwere Zeiten!

Irgendwann landete sie dann beim Josef, einem Zimmermann, mit dem sie jetzt die lange Reise von Nazaret nach Bethlehem hinter sich gebracht hatte. Es war nicht schlecht bei ihm, aber die letzen Tage… aber man will ja nicht klagen. Jetzt ist alles gut. Zufrieden zupft sie an frischen Kräutern.

Die Eselin erschreckt! Die junge Frau hatte aufgeschrien. "Es wird doch nicht schon so weit sein?" Verdutzt dreht sich die Eselin um. Tatsächlich! Das kleine Köpfchen kommt schon raus! Eine Lichtgestalt hält es sanft, die Schultern kommen raus. Es ist ein Knabe!

Wundervolle Musik erschallt im Stall. Der Vater stürzt herein. Überglücklich nimmt er seinen frisch geputzten Erstgeborenen in den Arm. Überglücklich legt er den Kleinen in die Krippe, die einzige Bettstatt, die sich für ihn finden ließ.

Der alte Ochse grummelt: "So ein Theater! Was sich die Menschen so alles antun! Ich kann das gar nicht verstehen, was da dran sein soll an den Schreihälsen? Die Kühe machen auch immer so ein Theater darum. Bin ich froh, dass mir der Stress erspart geblieben ist. Arbeiten, hart arbeiten, das ist was für richtige Männer. Aber dieses Herumgetue da mit den Weibern? Total abartig und total unnötig!" Die Eselin holt tief Luft. Eine Lichtgestalt steckt ihr prompt eine Karotte ins Maul und küsst die erboste Eselin. Besänftigt kaut die Eselin, nicht ohne dem alten Ochsen einen sehr giftigen Blick zuzuwerfen.

"Weiber!", und dreht ihr den Hintern zu.


Die nächsten Tage im Tewet 3761

Ein Stern leuchtet hell und klar über dem Stall in Bethlehem. Der alte Ochse ist genervt von der Helligkeit. Die Eselin ist auch wieder gesprächiger geworden und mit ihrer engelsgleichen Stimme ist es auch wieder vorbei. Immer wieder brüllt er in ihre Richtung. Eine immer größer werdende Gemeine bildet sich vor dem armseligen Stall. Die einfachen Leute knien vor dem Neugeborenen. Der Ochse keppelt: "Deppen, blöde!" Die Eselin: "Tss…! Was kann man von so einem schon erwarten!" Sogar der Bürgermeister schaut vorbei, was denn da los sei. Er hatte einen Auftrag von "ganz oben". Herodes Antipas selbst gab ihm den Auftrag alles zu beobachten und genau zu berichten. Aber als er das Kind sah, vergaß er seinen Auftrag, sank in die Knie und dankte Gott, dass er das Kind sehen durfte.

Sowohl die Eselin, als auch der alte Ochse wundern sich sehr über die Vorgänge im und rund um den Stall. Die Eselin schwankt zwischen Begeisterungsstürmen und depressiven Verstimmungen. Der Ochse ist einfach nur sauer.


23. Tewet 3761

Großes Tohuwabohu vor dem Stall. Eine große Gruppe kommt an. Die Eselin schreit aufgeregt: "Das müssen A-Promis sein!" – "Trampel, blöder!", so der Ochse. Tatsächlich kommen drei sehr gut gekleidete Fremde an. Sie sehen anders aus, als die Menschen hier. Einer hat sogar eine dunklere Hautfarbe. Sie kommen mit Kamelen, Pferden, Eseln und großem Gefolge.

Die Eselin kann sich nicht mehr zurück halten. Flotten Hufes tänzelt sie raus aus dem Stall und drängt sich unter die neu angekommenen Eseln. Das große IAen geht los. Es wird geratscht was das Zeug hält. Schnell findet die Eselin auch den Chef-Esel heraus. Keck macht sie ihm Avancen. Der will aber nichts von ihr wissen. Er ist einfach nur müde, will sein Gepäck los werden, Futter und schlafen. "Warte nur, ich erledige das für dich!", flötet die Eselin. Lautstark schreit sie nach den Lichtgestalten. Entsetzt kommen die angeflogen. "Mein Personal!", flüstert sie dem Chef-Esel augenzwinkernd zu. Ihr Plan geht auf. Rasch versorgen die Lichtgestalten die Esel zuerst, noch vor den Kamelen und sogar noch vor den Promi-Fremden. Entzückt stupst der Chef-Esel die Eselin an. Erfreut kräuselt sich das Fell der so Liebkosten.

Der Esel-Treiber kommt: "Bringt den Alten in den Stall. Die anderen bleiben draußen." Die Sklaven erledigen prompt ihre Aufgaben. Der alte Ochse beäugt den Neuankömmling neben der grässlichen Eselin: "Na, endliche ist jemand da für echte Männergespräche!" Der Chef-Esel betrachten den Ochsen genauer: "Na, da kannst du aber nicht mitreden!", und wendet sich ab, der Eselin zu. Beleidigt brüllt der alte Ochse auf. Der Esel zuckt nur mit der Schulter und knabbert zärtlich am Ohr seiner unerwarteten Gefährten herum. Sie ist so eigenartig heiß! Diese schwelgt im siebenten Himmel. Schützend, nein, nicht die Eseln schützend, stellen sich die Lichtgestalten um die Beiden, tauchen sie in gleißendes Licht und singen dazu. In dieser Stimmung knien die neuen Promi-Fremden vor dem Kind und bringen ihm Geschenke. "Die spinnen, die Fremden! Aber es duftet gut und glitzert schön, was sie da mitgebracht haben.", kommentiert der alte Ochse deutlich leiser und sichtlich beeindruckt.

Lange sprechen die Fremden noch mit Josef am Lagerfeuer. Die Mutter und der Knabe schlafen friedlich lächelnd.


24. Tewet 3761

Nach einem ausgiebigen Frühstück bricht die große Karawane wieder auf. Das gleiche Tohuwabohu wie am Vortag. Zwei Sklaven kommen in den Stall. "Der Chef hat ausgemacht, dass wir den alten Esel hier lassen. Der soll sich erholen. Wir nehmen statt ihm die Eselin mit. Die ist rossig! Der traben die alten Eseln automatisch nach und wir ersparen uns Arbeit."

Die Eselin ist verwirrt, als sie von den beiden abgeholt wird. Sie ist auch ein wenig traurig, dass sie IHN verlassen muss. Wo doch die letzen Nacht… Verliebt rollt sie ihre Augen, seufzt noch einmal tief mit etwas Wehmut im Herzen. "Aber dafür darf ich jetzt im Gefolge der drei Promi-Fremden mitgehen!", plärrt sie dem alten Ochsen im vorbeigehen ins Ohr. "Nicht einmal ignorieren…", kommentiert er den Abgang der Nervensäge.

Schwebenden Schrittes folgt sie den beiden Sklaven.

Der Eseltreiber ruft den beiden Sklaven zu: "Packt ihr nur ordentlich was drauf! Sie ist schwere Arbeit gewöhnt!"

  Sexuelle Befreiung der Frau "Alles im Leben dreht sich um Sex, nur nicht der Sex. Der dreht sich um Macht.“ Dieser Spruch wird ger...